Fortbildung für Medizinische Fachangestellte und Arzthelfer*innen "Nichtärztliche Praxisassistentin" nach § 87 Abs. 2b Satz 5 SGB V
Ein Projekt der Gesundheitsregion Emsland
Ziele und Dialoggruppe
Ziele des Projekts
- Vermittlung von Kompetenzen zur Übernahme von delegierbaren ärztlichen Leistungen in der ambulanten Praxis an Medizinische Fachangestellte
- Verbesserung der Patientenversorgung im häuslichen Umfeld
- Abmilderung und Kompensation von hausärztlichen Versorgungslücken im emsländischen Raum
Dialoggruppe
- Medizinische Fachangestellte/Arzthelfer*innen mit mind. 3 Jahren Berufstätigkeit in einer hausärztlichen Praxis
- Patient*innen
Ausgangslage
Das Emsland zählt zu den Regionen des Landes, die in den kommenden Jahren besonders stark von einer drohenden Unterversorgung mit Ärzt*innen betroffen sein werden. Das Durchschnittsalter der Mediziner*innen im Emsland ist relativ hoch, sodass viele derzeit noch tätige Ärzt*innen in den kommenden Jahren aus Altersgründen ihre Berufstätigkeit beenden. Gleichzeitig sinkt aber auch aufgrund der demografischen Entwicklung das Nachwuchspotenzial in medizinischen Berufen. Eine Niederlassung im ländlichen Raum für den Ärztenachwuchs ist zudem oft unattraktiv. Die Situation des Ärztemangels wird sich in den nächsten Jahren zunehmend verschärfen. Vor dem Hintergrund des medizinischen Fortschritts und den Folgen des demografischen Wandels nimmt die Zahl älterer, multimorbider Patient*innen sowie chronisch Kranker tendenziell zu. Die Änderung der Altersstruktur hat erhebliche Auswirkungen auf die Patientenzahlen. Daher besteht ein hoher Bedarf an Arztbesuchen.
Vorgehen im Projekt
Die Fortbildung umfasst insgesamt 271 Stunden in Form eines berufsbegleitenden Lehrgangs, der fachtheoretischen und fachpraktischen Unterricht sowie eine praktische Fortbildung in Form von Hausbesuchen beinhaltet.
Themenkomplexe sind unter anderem:
- Grundlagen und Rahmenbedingungen beruflichen Handelns (u. a. Hausbesuche und Versorgungsmanagement, rechtliche Grundlagen, Verfahrensabläufe)
- Medizinische Kompetenz (u. a. häufige Krankheitsbilder in der hausärztlichen Praxis, geriatrisches Basisassessment, Palliativmedizin, Wundmanagement, etc.)
- Kommunikation und Dokumentation
- Notfallmanagement
Vorgehen:
- Konzeption der Fortbildungsmaßnahme
- Dozentengewinnung, Erfolgskontrolle
- Teilnehmendenverwaltung über die Ärztekammer Niedersachsen
- Koordination der Fortbildungsmaßnahme über die Fachschule
Auswirkungen
An der ersten Fortbildungsreihe nehmen insgesamt 20 Teilnehmer*innen aus dem emsländischen und ostfriesischen Raum teil. Alle Teilnehmer*innen legen die Abschlussprüfung erfolgreich ab.
Alle Teilnehmer*innen sind in einer hausärztlichen Praxis tätig und führen entsprechend den erworbenen Kompetenzen delegierbare Leistungen im häuslichen Umfeld durch.
Insgesamt wird die Weiterbildungsmaßnahme NÄPA von den Teilnehmer*innen durchweg positiv bewertet und die Etablierung und Fortführung des Projektes befürwortet. Ganz überwiegend haben die MFA durch die Fortbildung eine Aufwertung ihres Berufs erlebt sowie einen persönlichen und fachlichen Gewinn realisieren können. Von einigen Teilnehmer*innen wird eine Modifikation der fachlichen Inhalte für notwendig gehalten.
Die Weiterbildung ist mittlerweile fest etabliert und damit zu einem wichtigen Baustein in der ambulanten Patientenversorgung geworden.
Laufzeit und Finanzierung
Laufzeit
Startdatum: 22.10.2012
Finanzierungsvolumen
6.000 €
Träger und beteiligte Akteure
Träger
Arbeitsgruppe „NÄPA“/Ärztekammer Niedersachsen
Weitere beteiligte Akteure
- Arbeitsgruppe „NÄPA-Emsland“
- Ärztekammer Niedersachsen
- Gesundheitsamt des Landkreises Emsland
Ansprechpersonen
Timo Deiters
Landkreis Emsland
Ordeniederung 1
49716 Meppen
Tel.: 05931 441262
E-Mail: timo.deiters@emsland.de
Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beiteiligten Gesundheitsregionen
Datum der letzten Bearbeitung: 10.01.2023