"Das Drei-Generationen-Projekt-Niedersachsen" - Mit Migranten für Migranten
Ein Projekt der Gesundheitsregion Emsland
Ziele und Dialoggruppe
Ziele des Projekts
- Mehrsprachige und kultursensible Gesundheitsförderung für Migrant*innen
- Sensibilisierung und Schulung der interkulturellen Kompetenz von Fachkräften im Gesundheitswesen
Dialoggruppe
- Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
- Fachkräfte im Gesundheitswesen
Ausgangslage
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte stehen bei der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland vor großen Herausforderungen. Sprachbarrieren, fehlendes Wissen über das Gesundheitssystem und Gesundheitsprävention wirken sich negativ aus.
Vorgehen im Projekt
Im Landkreis Emsland werden engagierte Migrant*innen gewonnen und zu interkulturellen Gesundheitsmediator*innen geschult. Die Ausbildung besteht aus etwa 50 Unterrichtsstunden und erfolgt nach festgelegten Qualitätsstandards. Das Ethno-Medizinische Zentrum Hannover stellt als Projektträger Unterrichtsmaterialien in deutscher Sprache sowie Vortragsmaterialien und Informationsbroschüren in vielen Sprachen zur Verfügung. Der Schwerpunkt des Projektes liegt neben der grundlegenden Information zum deutschen Gesundheitssystem auf den Themen „Kindergesundheit“, „Brustkrebsfrüherkennung und -behandlung“, „Alter, Pflege und Gesundheit“, „Impfschutz“ sowie „Diabetes“. Nach der Ausbildung informieren die Mediator*innen in zwei- bis dreistündigen Informationsveranstaltungen Zugewanderte in ihrer jeweiligen Muttersprache zu den genannten Themen und klären sie auch über weitere Bereiche der Gesundheitsförderung und Prävention auf. In mehr als 100 Informationsveranstaltungen können im Emsland bisher über 1.000 Migrant*innen in ihrer Muttersprache (arabisch, englisch, persisch, polnisch, rumänisch, russisch, spanisch, türkisch, ukrainisch, vietnamesisch, weißrussisch) erreicht werden. Diese tragen das erworbene Wissen in die Familien und Freundeskreise weiter.
Auswirkungen
Die ausgebildeten Gesundheitsmediator*innen stehen auch nach Projektlaufzeit für Themen der gesundheitlichen Aufklärung zur Verfügung. Insbesondere in der Corona-Pandemie werden die Mediator*innen wiederholt gezielt geschult und in einer eigenen Impf- und Aufklärungskampagne des Landkreises Emsland zum Einsatz gebracht.
Laufzeit und Finanzierung
Laufzeit
Startdatum: 2010
Enddatum: 2019
Finanzierungsvolumen
33.993 €
Träger und beteiligte Akteure
Träger
- Ethnomedizinisches Zentrum e. V. als Projektträger (EMZ)
- Landkreis Emsland als Standortpartner in Niedersachsen
Weitere beteiligte Akteure
- Niedersächsische Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung als Förderer
- Fachstelle Integration
- Gesundheitsamt des Landkreises Emsland
- Migrant*innen als Gesundheitsmediator*innen
Ansprechpersonen
Stephanie Abdel-Naby
Landkreis Emsland
Ordeniederung 1
49716 Meppen
Tel.: 05931 442229
E-Mail: Stephanie.Abdel-Naby@Emsland.de
Weiterführende Links
Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beiteiligten Gesundheitsregionen
Datum der letzten Bearbeitung: 10.01.2023