Regionales Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen
Ein Projekt der Gesundheitsregion Göttingen / Südniedersachsen
Ziele und Dialoggruppe
Ziele des Projekts
- Information und Sensibilisierung der Menschen und Entstigmatisierung der Krankheit Depression
- Bessere Früherkennung und optimierte Behandlung der Betroffenen
- Lücken in Therapie und Behandlung schließen
- Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes durch Einbeziehung und Vernetzung breiter Kreise von Fachpersonen, Institutionen und Organisationen, um die Hilfsangebote durch evidenzbasierte Maßnahmen besser zu verknüpfen und zu koordinieren
- Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen und Multiplikator*innen
- Schulung von Hausärzt*innen, Übungsleitungen, Polizist*innen, Lehrkräften etc.
Dialoggruppe
- Betroffene, Angehörige und Behandelnde/Fachpersonal
- Multiplikator*innen, wie Trainer*innen, Ausbilder*innen, Lehrer*innen, Seelsorger*innen uvm.
- Akteure aus Kliniken, Praxen, Sozialpsychiatrischen Diensten, (gemeinnützigen) Institutionen und Ehrenamtliche
Ausgangslage
Grundlage des Bündnisses ist das Bewusstsein, dass depressive Erkrankungen erheblich zunehmen. Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören depressive Erkrankungen zu den häufigsten Krankheiten weltweit. Ihr Anteil wird voraussichtlich noch weiter steigen. Für das Jahr 2020 prognostiziert die Weltgesundheitsorganisation, dass Depressionen auf Platz eins der größten Gesundheitsprobleme liegen werden. Aufgrund der wachsenden gesellschaftlichen Bedeutung depressiver Erkrankungen und ihrer Abhängigkeit von sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen bekommt der Bereich der Prävention bei depressiven Erkrankungen und der Förderung der seelischen Gesundheit zunehmend Relevanz. Obwohl wirksame Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, erhalten nur etwa 10 % der Betroffenen eine langfristig adäquate Behandlung. Psychotherapeutische oder psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen, fällt vielen Menschen noch schwer.
Vorgehen im Projekt
Das „Deutsche Bündnis gegen Depression“ verfolgt unter dem Dach der Stiftung Deutsche Depressionshilfe mehrere mit Depression und Suizidprävention assoziierte Ziele. Explizit soll die gesundheitliche Situation depressiver Menschen verbessert werden, das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung erweitert und Suiziden vorgebeugt werden. Zahlreiche Städte und Landkreise haben regionale Bündnisse gegen Depression gegründet und sich dem Erreichen dieser Ziele verschrieben. Innerhalb der einzelnen Bündnisse arbeiten unterschiedlichste Institutionen und Personen zusammen, mit den verschiedensten professionellen oder privaten Verbindungen zur Depression. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit gewährleistet eine hohe Akzeptanz und breite Wirksamkeit des Aktionsprogramms auf lokaler Ebene. Im September 2019 wurde das regionale „Bündnis gegen Depression in Südniedersachsen“ gegründet. Verschiedene Institutionen, Kliniken, Mitglieder der Sozialpsychiatrischen Verbünde, Sozialpsychiatrische Dienste sowie Selbsthilfegruppen, Ehrenamtliche und die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen engagieren sich, um gemeinsam Aufklärungsarbeit zu leisten, das Thema „Depressionen“ verstärkt in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung zu erweitern und dadurch Suiziden vorzubeugen.
Auswirkungen
Anlehnend an das bundesweite „Bündnis gegen Depression“ haben die Kooperationspartner seit der Gründung zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt:
- Information und Sensibilisierung der Menschen und Entstigmatisierung der Krankheit Depression z. B. durch die Erstellung von Informationsflyern sowie die Aufführung eines Dokumentarfilmes
- Bessere Früherkennung und optimierte Behandlung der Betroffenen, Lücken in Therapie und Behandlung schließen
- Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes durch Einbeziehung und Vernetzung breiter Kreise von Fachpersonen, Institutionen und Organisationen, um die Hilfsangebote durch evidenzbasierte Maßnahmen besser zu verknüpfen und zu koordinieren
- Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen und Multiplikator*innen
- Öffentliche Vortragsreihen
- Förderung der Selbsthilfe u. a. verstärkte Zusammenarbeit mit KIBIS, ZISS und Teilnahme an der WESPA-Studie
- Berücksichtigung der Digitalisierung
- Regionale Krisen-Hotline wird initiiert, die psychisch belasteten Menschen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zur Verfügung steht
- Angebote für Zielgruppen mit erhöhtem Depressionsrisiko
- Die Wiedereingliederung von Betroffenen verbessern
- Berücksichtigung von Angehörigen
- Vermittlung der drei Kernbotschaften der bundesweiten Aktion:
1. „Depression hat viele Gesichter“
2. „Depression kann jede*n treffen“
3. „Depression ist behandelbar“
Laufzeit und Finanzierung
Laufzeit
Startdatum: 01.09.2019
Enddatum: offen
Finanzierungsvolumen
32.000 €
Träger und beteiligte Akteure
Träger
Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen e. V.
Förderung durch:
- Stiftung Deutsche Depressionshilfe/Deutsches Bündnis gegen Depression
- Deutsche Bahn Stiftung
- SKala-Initiative
- EAM-Stiftung
Weitere beteiligte Akteure
- Asklepios Fach Klinik Göttingen
- Gesundheitsregion Göttingen/ Südniedersachsen
- Landkreis Northeim
- Paracelsus-Roswitha-Klinik
- Sozialpsychiatrischer Verbund Northeim
- Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
- ZISS – Zentrale Informationsstelle Selbsthilfe – Selbsthilfekontaktstelle im Landkreis Northeim
Weitere Institutionen, niedergelassene Ärzt*innen, Initiativen von Betroffenen und andere Bündnispartner arbeiten aktiv im „Bündnis gegen Depression“ mit. Die Arbeit findet in Stadt und Landkreis Göttingen, dem Landkreis Northeim und dem Landkreis Holzminden statt.
Ansprechpersonen
Dr. Corinna Morys-Wortmann
Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen e.V.
Bahnhofsallee 1b
37081 Göttingen
Tel.: 0551 54743291
E-Mail:
Corinna Engelke
Gesundheitsregion
Göttingen/Südniedersachsen e.V.
Bahnhofsallee 1b
37081 Göttingen
Tel.: 0551 54743294
E-Mail:
Weiterführende Links
Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beteiligten Gesundheitsregionen
Datum der letzten Bearbeitung: 08.02.2023