Gesundheitsmanagement im Frauenhaus
Ein Projekt der Gesundheitsregion Gifhorn
Ziele und Dialoggruppe
Ziele des Projekts
- Erfassung der gesundheitlichen Situation bei der Aufnahme im Frauenhaus mittels eines Erfassungsbogens
- Befähigung der Frauen, Zusammenhänge zwischen erlebter Gewalt und gesundheitlichen Beschwerden zu erkennen, ihre Gesundheit eigenverantwortlich zu gestalten sowie ihre Anliegen in medizinischen Gesprächen klar und zielgerichtet zu kommunizieren
- Sicherung der gesundheitlichen Situation durch Einbindung in medizinische Netzwerke mittels individuellen Gesundheitsleitfäden, Clearinggesprächen und präventiven Angeboten
Dialoggruppe
- Sozial benachteiligte/Armutsbetroffene Menschen
- Menschen mit psychischer Erkrankung/Belastung
- Gesundheitspersonal (z. B. Ärzt:innen, Pflegekräfte)
Projektbeschreibung
Frauen, die im Frauenhaus Zuflucht suchen, leiden häufig nicht nur unter sichtbaren körperlichen Verletzungen, sondern auch unter unsichtbaren, psychosomatischen Beschwerden. Diese unsichtbaren Wunden, die durch erlebte häusliche Gewalt verursacht werden, brechen oft erst im sicheren Umfeld des Frauenhauses auf. Sie können sich in akuten Beschwerden äußern. Ohne eine zeitnahe und angemessene Behandlung besteht das Risiko, dass diese Beschwerden chronisch werden und im schlimmsten Fall zu einer Behinderung führen. Zwar gibt es allgemeine gesundheitliche Präventionsprogramme für Frauen, jedoch fehlen spezielle Angebote, die auf die besonderen Bedürfnisse von Frauen nach häuslicher Gewalt eingehen. Genau hier setzt das Projekt an.
Vorgehen:
Es wird eine halbe Stelle für eine Sozialarbeiterin bereitgestellt, die das Projekt leitet und zu koordiniert. Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Gifhorn und einer Ärztin wird ein Projektdesign entwickelt, das evaluiert und kontinuierlich verbessert wird.
Bestehende Präventionsangebote in der Region werden genutzt. Gleichzeitig werden im Frauenhaus eigene, maßgeschneiderte Präventionsangebote eingerichtet. Vorhandene Programme und Gesprächsleitfäden werden gesichtet und an die speziellen Bedürfnisse der Frauen im Frauenhaus angepasst.
Es wird ein Gesprächsleitfaden für psychoedukative Gespräche entwickelt, um den Frauen ein besseres Verständnis ihrer gesundheitlichen Situation zu vermitteln.
Die Projektleitung nimmt an Netzwerktreffen teil, um das Thema der gesundheitlichen Probleme von Frauenhausbewohnerinnen in der Region bekannt zu machen und das Gesundheitsnetzwerk zu sensibilisieren.
Evaluation
Interne Evaluation/Selbstevaluation
Laufzeit und Finanzierung
Laufzeit
Startdatum: 01.01.2025
Enddatum: 31.12.2026
Verstetigt seit: -
Finanzierungsvolumen
88.800 €
Träger und beteiligte Akteure
Träger
Caritasverband für Stadt und Landkreis Gifhorn e. V.
Weitere beteiligte Akteure
- Landkreis Gifhorn - Fachbereich Gesundheit (z. B. Gesundheitsförderung , Amtsärztin, SP-Dienst)
- Landkreis Gifhorn - Stabsstelle Integration (z. B. mit dem Projekt GeMiGif)
- Mitglieder des Arbeitskreises Allgemeinpsychiatrie im Landkreis Gifhorn (z. B. Psychiatrische Institutsambulanz, Verein "Stellwerk e. V.")
- das Jobcenter mit dem gesundheitsfördernden Projekt "Auf Kurs in Gifhorn"
- Kreissportbund Gifhorn
- Hausärzt:innen in Stadt und Landkreis Gifhorn
- Gynäkolog:innen in Stadt und Landkreis Gifhorn
- Krankenkassen
Ansprechpersonen
Kathrin Lange
Caritasverband für Stadt und Landkreis Gifhorn e. V.
Tel.: 05371 16001
E-Mail:
Die Angaben zu den Projekten entstammen Mitteilungen aus den beteiligten Gesundheitsregionen.
Datum der letzten Bearbeitung: 03.09.2025